Einen Oscar hat William Hurt bekommen, vier Mal war er nominiert. Seinen Beruf liebte er, aber mit dem Trubel Hollywoods kam er nicht immer zurecht. Nun ist der Schauspieler mit 71 Jahren gestorben.
Seine Rolle in "Der Kuss der Spinnenfrau" von 1985 war William Hurts wohl größter Erfolg: Dafür bekam er den Oscar. Hurt spielte einen homosexuellen Mann, der gemeinsam mit einem politischen Gefangenen eine brasilianische Gefängniszelle teilt.
Durchbruch kommt 1980
Das Hollywood-Kino der achtziger Jahre ist ohne diesen wandlungsfähigen Charakterdarsteller nicht denkbar. Auch wenn er Hollywood für oberflächlich hielt, gab es für ihn nichts anderes, als Schauspieler zu sein. "Ich bin stolz, Schauspieler zu sein", sagte er.
Hurt kommt vom Theater, im Film startet er 1980 durch: In Ken Russels Horror-Science Fiction-Film "Altered States" spielt er die Hauptrolle. In den deutschen Kinos heißt der Film "Der Höllentrip".
Es sind aber auch die romantischen Filme, die Hurt populär und zu einem von Hollywoods blonden Sexsymbolen machen. In "Gottes verlassene Kinder" spielt er einen Lehrer an einer Schule für hörgeschädigte Jugendliche, der sich in die gehörlose Hausmeisterin verliebt. Eine Rolle, die ihm eine Oscar-Nominierung einbringt, wie auch "Nachrichtenfieber" und "History of Violence" von David Cronenberg.
Die ganz großen Rollen meidet er
Gleichzeitig bleibt seine Beziehung zum Filmgeschäft gespalten. Dass er Schauspieler sei, sagt er in einem Interview der "New York Times", gebe niemandem das Recht, ihm seine Privatsphäre zu nehmen. Er nennt es "seine Seele zu stehlen". Manche herausragenden Projekte lehnt er ab, hätte etwa in "Jurassic Park" mitspielen sollen. Aber er dreht weiter: Film, Fernsehen, oft die kleineren Rollen. Privat prägen Konflikte sein Leben. Seine Ehefrau, Schauspielerin Marlee Matlin, beschreibt ihre Ehe als gewalttätig.
2008 findet Hurt zu Marvel und spielt in "Der unglaubliche Hulk" zum ersten Mal die Rolle von Thaddeus "Thunderbolt" Ross, der auch in den Avenger-Filmen und in "Black Widow" auftaucht. Sein letzter Film, "The King’s Daughter", kam erst vor wenigen Wochen in die Kinos.
Krebsdiagnose 2018
2018 wird bei Hurt Prostatakrebs diagnostiziert, der bereits Metastasen gebildet hat. "Ich wollte das Wort "Chemo" niemals hören. Vor fünf Jahren habe ich mein Leben umgestellt, damit mir das nicht passiert. Und dann kommt es, und ich war wirklich sauer", sagte er.
Er lässt sich auf eine experimentellen Behandlungsmethode ein, die weniger Nebenwirkungen verspricht. Vier Jahre überlebt er. Jetzt ist Hurt, eine Woche vor seinem 72. Geburtstag, in Portland, Oregon gestorben.
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